Knut + Helga Nordwest Passage
Knut + Helga Nordwest Passage

TAG 43 – Dienstag 27. August 2013

 

In der Nacht haben wir den nördlichen Polarkreis in Richtung Süden überfahren, und befinden uns nun wieder in „südlichen“ Gewässern auf dem Weg nach „Nuuk“. Dort herrscht subpolares Klima und der Golfstrom hält den Hafen auch im Winter eisfrei. Leider ist die Pier besetzt, sodass wir um 9.00 Uhr bei N 62°10´22´´ und W 051°45´42´´ vor dem alten Kolonialhafen vor Anker gehen müssen. Kalter Nieselregen lädt nicht gerade zum Bummeln ein und ist vor allem Helga's Bronchitis überhaupt nicht zuträglich – Knut muss daher heute mal allein an Land...

 

 

Die grönländische Hauptstadt ist mit ihren 16.000 Einwohnern die größte Siedlung der Insel und gleichzeitig wirtschaftliches, kulturelles und politisches Zentrum. Die großen Wohnblocks der 1960er und 1970er Jahre prägen die Skyline und bedeuten auch einen radikalen Bruch mit der traditionellen dörflichen Lebensweise der „Inuit“ mit allen seinen daraus resultierenden großen sozialen Problemen wie Arbeitslosigkeit und Alkoholismus, wie wir sie schon in „Sisimiut“ erlebt haben.  Rund um den alten Kolonialhafen allerdings ist die alte Siedlung mit den typischen bunten grönländischen Einfamilienhäusern recht gepflegt erhalten.

 

 

Sie wurde 1728 von dem Missionar „Hans Egede“ unter dem Namen „Godthab“ (= „Gute Hoffnung“) gegründet. Sein Denkmal thront auf einer Anhöhe in unmittelbarer Nähe seines ehemaligen Wohnhauses, der kleinen „Erlöserkirche“ und des ehemaligen Lehrerseminars, das bereits 1845 gegründet wurde und eine wesentliche Rolle als Ausbildungszentrum Grönlands spielte.

 

 

Sehr interessant ist das Nationalmuseum: neben den 500 Jahre alten Mumien von „Qilakitsoq“ veranschaulicht die Ausstellung das traditionelle Leben der Inuit.

 

Hier in „Nuuk“ spielt auch die Unabhängigkeits-Politik eine große Rolle; derzeit steht der Regierung eine Frau vor, die aus „Uummannak“ stammende „Aleqa Hammond“, die eine größere Unabhängigkeit von Dänemark und eine Annäherung Grönlands an Amerika favorisiert, nicht zuletzt deshalb, weil die Insel geologisch auf der nordamerikanischen Kontinentalplatte liegt.

 

Um 13:00h lichten wir wieder den Anker und nehmen Kurs auf „Qaqortoq“; 327 NM (ca. 606km) immer noch in der „Davis Strait“ nach Südosten liegen vor uns.

 

 

Unterwegs beobachten wir wieder Wale, vereinzelte Eisberge....

 

 

....und nachts ein wenig „Polarlicht“ -  nicht besonders intensiv aber immerhin...