Knut + Helga Nordwest Passage
Knut + Helga Nordwest Passage

TAG 51 – Mittwoch 4. September

 

Früh um 6:00h geht es los: die Wetterprognose für heute war gestern Abend so günstig, dass wir heute den „450km-Ritt“ bis „Höfn“ unterhalb des großen Gletschers „Vatnajökull“ an der Südküste in Angriff nehmen wollen..... Jedoch: strömender Regen begleitet uns, Zweifel kommen auf....

 

 

Um 8:45h erreichen wir „Vik“ - bis hier waren wir ja bereits vor zwei Tagen gekommen. Wir machen einen Abstecher zum Strand – er ist schwarz. Eine Gedenkstätte erinnert an die Seeleute, die in der deutschen Islandfischerei ihr Leben verloren.

Die Tankstelle ist noch nicht geöffnet, und so stärken wir uns erst einmal mit einem ausgedehnten Frühstück – natürlich wieder im „Halldorskaffi“. 

 

 

Nach einer ausgedehnten Pause und mit vollem Tank geht es weiter – immer noch hängen die Regenwolken so tief, dass es anmutet, als würden sie direkt von den Bergen fallen....

Östlich von „Vik“ beginnt die große Lavawüste, die nach dem Ausbruch des „Eyjafjallajökull“ von 2010 entstanden ist. Die Reparaturen an der Ringstrasse und den Brücken sind noch immer nicht fertig.

 

 

Wir erreichen den „Vatnajökull“-Nationalpark, Europas größten! Und es geschieht das große Wunder: An den Einmündungen der Gletscherzungen, gespeist vom Gletscher „Öraefajökull“, reißt die Wolkendecke auf und nach wenigen Minuten weht der starke Wind auch die letzten Wolken beiseite und wir haben einen freien Blick auf den höchsten Berg von Island, den „Hvannadalshnukkur“ (2109m) und den davor liegenden markanten Gipfel „Dyrhamar“ (1879m).

 

 

Eis und heiß liegen hier sehr dicht beieinander....

 

 

Wir fahren weiter bis zum Gletschersee „Jökursarlon“. In den 200 m tiefen See hinein kalbt die Gletscherzunge  des „Breidamerkurjökull“ ständig neue Eisberge hinein, die wegen der vorgelagerten Lagune erst abschmelzen müssen, bevor sie ins offene Meer weitertreiben können. Und auch hier stimmt der Wetterbericht- kaum sind wir da,  kommt die Sonne raus und beleuchtet den Schauplatz einzigartig. Im Restaurant gibt es leider nur „Fast food“ – aber immerhin haben wir etwas Warmes im Bauch....  Mit den Amphibienfahrzeugen kann man bis an die Gletscherzunge heranfahren – leider ist die letzte Fahrt für heute bereits unterwegs.

 

 

Wir beschließen,  uns die restlichen geplanten 80km bis nach „Höfn“ zu schenken, und den Heimweg anzutreten. Dafür genießen wir die herrliche Landschaft.....

 

 

Da wir Zeit gewonnen haben, biegen wir kurz vor „Vik“ ab auf die „214“ – einem Geheimtipp folgend. Der „Kerfingardalsvegur“  führt in das Hochtal „Þakgil“ unterhalb der Gletscherzunge „Kötlujökull“ des Gletschers „Myrdalsjökull“.

 

 

Und wieder haben wir den „Tag der Tage“ – Sonnenschein begleitet uns bis in das hinterste Hochtal mit herrlichen Ausblicken auf die Gletscherlandschaft, die Hochebenen und das geschützte Tal. Hier endet die Route in einer Campsite – es geht nur noch zu Fuß weiter.... Ein Umweg von 3 Stunden – aber es war alle Mühe der Fahrt auf der schweren Schotterstrasse wert.

 

Nun geht es mit Volldampf zurück auf der „1“ nach „Reykjavik“, wo wir um 19.00 Uhr eintreffen: 13 Stunden und 810 km „gefressen“. Auf dem Weg zurück tauchen wir wieder ein in „raining cats and dogs“....

 

 

Abends wollen wir uns stärken im „Caruso“ –  ein angesagtes Haus, daher 30 min Wartezeit an der Bar – nein Danke! Wir haben Hunger! Also „verholen“ wir ins „Lobster House“ gleich um die Ecke: gediegene Atmosphäre im alten Haus, und ein Menü vom Feinsten. Etwas gehoben im Preis- aber es lohnt sich.