Knut + Helga Nordwest Passage
Knut + Helga Nordwest Passage

TAG 39

Freitag 23. August 2013

Wir sind auf See in der Baffin Bay und fahren Kurs auf Grönland.

Position 9.00 Uhr N 72°26´23´´und W 65°34´32´´.  Wir haben etwa 230 NM seit Mitternacht gefahren. Wetter Nieselregen, 4 Windstärken, 2 m Welle. Wenig Sicht. Den ganzen Tag Kurs Südost.

 

TAG 40

Samstag 24. August 2013

Um 6.00 Uhr morgens steht die Sonne schon hoch über dem Horizont mir herrlichen Ausblicken auf Grönland. Um 7.00 Uhr erreichen wir den Fjord von Uummannaq und gehen vor Marmorilik vor Anker auf Position N 71°08´08´´ und W 051°16´07´´. +8°C und Sonnenschein, leichtes Anlanden mit Zodiac. Ein altes Marmorbergwerk gibt der Station den Namen, im Felsen „Schwarzer Engel“ erkennt man eine Formation, die dieser Beschreibung entspricht, Skiflieger würde aber auch zutreffen. Die „Bergbausiedlung“ macht einen verlassenen Eindruck. Am hintersten Ende der Bucht hat Alfred Wegener seine Talstation am Ende einer Gletscherzunge eingerichtet, von der er dann seine Station „Eismitte“ erreichte und eingerichtet hat.

Wir verlassen die Bucht in Richtung Uummannaq, leichte 42 Seemeilen in geschützter Bucht, aber schon mit mächtigen Eisbergen. Vorsichtiges Navigieren ist angesagt. Um 15.30 Uhr Anker bei N 70°40´15´´ und W 052°06´25´´ vor der kleinen Siedlung. Anlandung mit Zodiak, aber trocken. Es gibt einen kleinen geschützten Hafen mit kleiner Pier. Das Dorf hat seinen Namen von dem Profil des 1175 m hohen Berges, was übersetzt Robbenherz heisst. Im Ort eine Steinkirche und ein Museum mit alten Häusern mit Mauern aus Torf/Stein-Gemisch, und vielen Exponaten zum Thema Wegener, der aus diesem Dorf seine Inuit-Mannschaft rekrutierte. Teile seines Schlittens sind im Garten erhalten.

Um 1930 Uhr Anker auf und Kurs auf Ilulissat. 192 NM sind zu schaffen.

 

TAG 41

Sonntag 25. August 2013

Wir kommen bis zur Position N 69°18´58´´ und W 051°10´32´´, Ilulissat liegt in greifbarer Nähe, aber dichtes Packeis mit grossen Eisbergen macht jedes weitere Vordringen an die Pier von Ilulissat zum unkalkulierbaren Abenteuer, zumal wir sehen können, dass die einzige Pier von einem Schiff besetzt ist, und dies möglicher Weise schon im Eis gefangen ist. Also heisst es wenden, etwas aus dem Packeis heraus, und dann weiter entlang der Packeisgrenze.

Nachmittags finden wir einen Platz in der Disko-Bucht als Ankerplatz. 14.00 Uhr Anker liegt bei N 69°07´47´´ und W 051°30´48´´. Mit dem Zodiak durch das Treibeis. Mit „Aufwärmstation“ in flüssiger Form mitten im Eis.

Anker  geht auf um 16.00 Uhr. Wir nehmen Kurs auf Sisimiut an der Westküste Grönlands, 168 Meilen entfernt.

 

Tag 42

Montag 26. August 2013

Um 8.00 festgemacht an der Pier von Sisimiut. Seit Nome in Alaska das erste Mal wieder mit „Ausgehschuhen“ an Land. Eine schöne kleine Ortschaft, die früher mal auf den Namen „Holsteinborg“ gehört hat, in Erinnerung an ihre Gründer. Wir geniessen einen Landtag bei „partly sunny“. Ein schönes Museum, ein Mineraloge, der auch Andenken verkauft, Schlittenhund Welpen und am Ende eine schnell hereindrängende Regenfront. Der Fischmarkt wurde leergekauft. Vor dem Ablegen erhalten wir eine Demonstration in der Fertigkeit mit dem Kajak  - insgesamt 17 Eskimorollen im eiskalten (6° C ) Wasser. Tolle Leistung. Um 16.00 Uhr Ablegen mit grossem Getöse, alle umliegenden Schiffe antworten. Grosses Geheul zum Abschied. Wir nehmen Kurs auf  Nuuk. 199 NM sind zu fahren.

 

TAG 43

Dienstag 27. August 2013

In der Nacht haben wir den nördlichen Polarkreis in Richtung Süden überfahren, und befinden uns wieder in „südlichen Gewässern.

In Nuuk ist die Pier besetzt, Anker legen wir um 9.00 Uhr bei N 62°10´22´´ und

W 051°45´42´´ vor dem Kolonialhafen. Anlandung mit Zodiac am Steg. Nuuk ist die Hauptstadt Grönlands, dementsprechend ist die „Skyline“. Rund um den alten Kolonialhafen ist die alte Siedlung recht gepflegt erhalten, Museum sehr gut, Kirche, Hans Egede Statue und Haus, und eine schöne Statue direkt am Wasser. Nuuk hat subpolares Klima, der Golfstrom schickt noch etwas Warmstrom und hält den Hafen auch im Winter Eisfrei.

Hier in Nuuk spielt auch die Unabhängikeits-Politik eine grosse Rolle, derzeit steht der Regierung eine Frau vor, die einen Anschluss Grönlands an Amerika vavorisiert.

Um 13.00 Uhr Anker auf ung Kurs auf Qaqortoq, 327 NM sind zu fahren.

Unterwegs Wale, vereinzelte Tafeleisberge und nachts ein wenig „Nordlich“ nicht besonders intensiv aber immerhin.

 

Tag 44

Mittwoch 28. August 2013

13.00 Uhr Ankunft in Qaqortoq,  alte Hafenbezeichnung „Julianehab“ hat eine Pier auf N 60° 43´03´´ und W 046° 02´12´´.Wir haben den tiefen Süden Grönlands erreicht. Noch vereinzelt Tafeleisberge, sonst recht gutes Wetter mit Sonnenschein. Landgang und Besuch der kleinen Ortschaft, mit kleiner Trommel - Tanzvorführung in der alten Kirche. Das Museum zugleich ältestes Haus im Ort, hatte sowohl Knut Rasmussen als auch Charles Lindberg zu Gast. In dem Ort viele Steinskulpturen aus dem Projekt „Stein und Mensch“.

Um 17.00 Uhr Anker auf und verholen nach Hvalsey 13 NM entfernt. Nasse Anlandung im Zodiac.  Besuch der Reste der letzten Siedlung der Normannen auf Grönland. Die Ruine der 1000 Jahre alten, aus Stein gebauten Hallenkirche lädt zum Verweilen ein. Es ist nicht Dokumentiert, warum die Normannen, die zuerst begeistert begonnenen Besiedlung – der Name „Grönland“ geht auf ihre Namensgebung zurück – aufgegeben haben.

Um 21.00 Uhr Anker auf und Kurs auf Unartoq – 70 NM liegen vor uns.

 

TAG 45

Donnerstag 29. August 2013

Um 7.00 Uhr haben wir die kleine Insel Unartoq gegenüber der Siedlung Quvnermiut erreicht. Der Anker liegt auf N 60°30´24´´ und W 045°18´46´´. Nasse Anlandung. Schöne Tundra Insel mit heissen Quellen, + 28° C laden zu einem Bad ein. Das Wetter spielt mit, trotz „Berge in Wolken“ Sonnenschein. In der Bucht ein „Eisbergfriedhof“, viele Eisberge sind eingetrieben und tauen langsam vor sich hin. Wegen der Menge wirkt die Bucht fast wie ein Eisfjord.

Um 11.00 Uhr Anker auf und Fahrt Richtung Prinz Christian Sund, 54 NM nur noch bis zur geschützten Passage an der Südspitze Grönlands. Mit dieser Passage kann das Umfahren der Südspitze von Grönland  vermieden werden. 6 Stunden Navigation durch enge Passagen liegen vor uns, enge Durchfahrten, herrlich Landschaften, schöne Ausblicke. Super Wetter und Sonnenschein. Gut dass wir durch den Sund fahren, an einigen offenen Stellen mit Kaminwirkung kommen kurzzeitig Windböen bis Stärke 10 auf. Von den spektakulären Gletschern haben sich alle „in die rauhen Berge“ zurückgezogen. Global Warming ist das Thema der Passage. Spät am Abend erreichen wir freies Wasser und nehmen Kurs auf Reykjavik/Island.

 

Tag 46

Freitag 30. August 2013

Auf See zwischen Grönland und Island. Wetter „grau in grau“. Wind 6 Beaufort, kurze Welle, 2 Meter.

 

TAG 47

Samstag 31. August 2013

 2 Mal Zeitumstellung, 2 Stunden „verloren“. Auf dem Weg nach Island. Der Kapitän hat wegen der Wetterlage volle Kraft entschieden, wir laufen vor der Schlechtwetterfront davon. Um 19.00 Uhr sind wir querab vom Flughafen, um 19.45 kommt der Lotse an Bord und um 20.00 Uhr liegen wir fest an der Pier von Reykjavik Island. N 64°09´06´´ und W 021°56´12´´. Das Ende der verlängerten Nordwest Passage.