Knut + Helga Nordwest Passage
Knut + Helga Nordwest Passage

TAG 22 – Dienstag 6. August 2013

Früh am morgen um 4.00 Uhr gibt es ein „Sonderfrühstück“ -  für uns ein echter Event: der frühen Morgenstunde zum Trotz endlich mal wieder frisches Obst!

Beim Einladen der Koffer in die Transfer Busse großes Durcheinander: wir verfrachten unser Gepäck dann doch lieber selbst, um sicher zu sein, dass sie gleichzeitig mit uns beim Flughafenzoll landen. Der Abflug mit Sonderflug „Miami Air“ nach „Nome“ in Alaska erfolgt etwas verspätet, da hier in Kanada bereits die US-Kontrolle stattfindet, weil dies am Ankunftsort „Nome“ in Alaska die Kapazitäten des dortigen Zolls überfordern würde.  Dafür haben wir aber gute Sicht – und einen tollen Blick zurück auf Vancouver-Downtown.

Die Route führt nach Norden an Vancouver Island entlang:  an der Westküste wie immer der obligatorische Frühnebel, innen an der Ostküste der Insel Sonnenschein und klare Sicht. Im Norden dann die Täler in Wolken, aber die Bergspitzen frei!

 

Wir erreichen das Festland von Alaska, vorbei am Mount Mc. Kinley, dem höchsten Berg und dann erfolgt schon der Anflug auf  „Nome“.

 

Bei strömenden Regen landen wir und müssen auf die Abfertigung von Air Alaska 30 Minuten auf dem Vorfeld warten; denn hier gilt  die Regel: „es kann nur ein Flugzeug zur Zeit abgefertigt werden“ und „Alaska Airlines“ hat natürlich Vorrang vor einer „Miami Air“....  Allerdings erweist sich  die Wartezeit für uns als taktisch gut, denn beim Aussteigen erwischen wir einen kurzen trockenen Moment – wenn auch mit drohenden schwarzen Wolken im Hintergrund.

Weiter geht es mit den Schulbussen – immer noch bei strömendem Regen – zu der schmucken kleinen Kirche von „Nome“.

 

Das Gotteshaus ist ein Multifunktionsraum und wurde für uns flugs zur Kantine mit heißer Suppe und Sandwich hergerichtet.

 

„Nome“ ist das Ziel des legendären Schlittenhundrennen „Iditarod Sled Dog Race" mit Start in „Anchorage“. Auf dem großen Platz erinnert ein Denkmal an die „Three Lucky Swedes“, die ersten, die hier Gold fanden, und reich nach Hause zurück kehren konnten. Ein weiteres Denkmal für „Constantine Uparazuck“ und „Gabriel Adams“, die sich für die Kultur der Stadt eingesetzt haben. Aufgeständert alte Umiaks, die früher mit Fell bezogen waren und vor allem als Frauenboote oder zum Walfang benutzt wurden.

 

Die Innenstadt von „Nome“, die Hauptstrasse „Bering Street“, das Kulturzentrum in der „Front Street“ und ein Blick in eine der Nebenstrassen, die von der Agonie und der Destruktion, die in vielen Teilen der Stadt vorherrscht, ein typisches Bild abgibt.

 

 

Das legendäre „Nugget Inn“ mit dem Meilenanzeiger vor der Tür. Die Rezeption ist mit vielen schönen Utensilien ausstaffiert, und in der Vitrine findet sich dann auch noch ein wichtiges Symbol....

 

 

Die “Polaris Bar”, das  Restaurant “Bering Sea” und “The Store that sells real thing”.

 

 

Zwei Denkmale nebeneinander - und unterschiedlicher könnten sie nicht sein: eines für „Roald Amundsen“, der hier mehrfach und lange zu Gast war, und das andere für „Wyatt Earp“ mit seiner Kneipe „Dexter“, der, nachdem die Luft in „Tombstone“ zu bleihaltig geworden war, hierher „emigrierte“ und seine Bar mit dem Wahlspruch „Mine the Miners“ betrieben hat.

 

 

Nachdem der Goldpreis gegenwärtig relativ hoch ist, haben sich die neuen Goldsucher eingefunden, die mit kleinen Saugbaggern den Meeresboden umpflügen, um mit kleineren Filtern die nicht ausgewaschenen Goldstaubreste zu bergen. Ein mühseliges Geschäft, reich wird keiner, und besonders seefest muten die Gefährte auch nicht an....

 

 

Die „MS Bremen“ liegt am Pier von „Nome“, und nachdem wir bequem an Bord eingecheckt haben, legen wir pünktlich ab. En letzter Blick zurück auf die ehemalige Goldgräberstadt, und dann Kurs auf die „Bering Strasse“ – und vor allem auf die „NORDWEST-PASSAGE“!

 

Um 16:00h beginnt der Ernst des Seefahrer-Lebens: Sicherheitsübung! Alle Passagiere marschieren mit angelegter Rettungsweste zu den ihnen zugewiesenen Sammelplätzen. Alles klappt perfekt - und wir dürfen von nun an relaxen. Wir machen uns erst einmal bordkundig und genießen vom Heli-Deck aus noch einen letzten Blick auf „Nome“, bevor die Sonne untergeht.